Edelstein Lieferkette

Der Weg eines Edelsteins: Wie MIADANA die konventionelle Edelstein-Lieferkette auf den Kopf stellt

23, Feb, 23 min Lesedauer

Bei Edelsteinen ist es oft schwer, Informationen darüber zu bekommen, wo und unter welchen Bedingungen sie gewonnen oder geschliffen wurden.  

Das liegt unter anderem daran, dass die Lieferkette von Edelsteinen aus vielen Zwischenhändler:innen besteht, bei denen sich die Steine vermischen und durch zahlreiche Hände gehen. Einzelne Steine nachzuverfolgen, ist so gut wie unmöglich.  

So ist es für Endkund:innen, aber auch für Schmuckdesigner:innen und Goldschmiede nicht mehr nachvollziehbar, ob mit dem Kauf eines Edelsteins Zwangsarbeit, Kinderarbeit, kriegerische Konflikte oder Umweltbelastungen unterstützt werden. Und auch bei Edelsteinen ist es leider so, dass die Rohstoffe meist in den Herkunftsländern gewonnen, der Großteil der Gewinne dann aber außerhalb dieser verteilt wird.  

Aus unserer Sicht ist es allerhöchste Zeit, die Lieferkette von Edelsteinen nicht nur in Frage zu stellen, sondern grundlegend anders anzugehen. Welchen Weg MIADANA gewählt hat und wie wir alle unsere Macht nutzen können, um etwas zu ändern… das erfahrt ihr im folgenden Beitrag. 

Die konventionelle Edelstein-Lieferkette 

Wie du bereits in diesem Artikel erfahren konntest, besteht die Lieferkette von Edelsteinen konventionell aus unglaublich vielen Zwischenhändler:innen. Das Ursprungsland ist nur in den ersten beiden Schritten vertreten, danach macht sich der Edelstein auf einen langen internationalen Weg mit vielen Zwischenstopps.  

Im ersten Schritt nach dem Schürfen erwerben lokale Händler:innen die rohen Edelsteine von unterschiedlichen Minen. Die Edelsteine vermischen sich also schon hier mit denen aus anderen Minen. Von den lokalen Händler:innen werden die Steine wiederum an verschiedene internationale Händler:innen verkauft.  

In internationalen Schleifereien werden sie geschliffen und vermischen sich so auch mit Steinen aus anderen Herkunftsländern. Über einen weiteren Zwischenschritt kommen die Edelsteine dann von internationalen Händler:innen auf große Handelsplätze wie Hong Kong, Singapur oder Bangkok. Danach werden die Steine auf zahlreichen Messen angeboten, etwa in Tokio, Tucson, München, Genf, Idar-Oberstein oder Las Vegas. Hier kommen entweder neue Zwischenhändler:innen hinzu oder die Edelsteine werden von Schmuckhersteller:innen und Betrieben für Schmuckdesign gekauft. 

Davon abgesehen, dass die Edelsteine in der konventionellen Lieferkette durch unzählige Hände gehen und die Informationen zu Herkunft und Abbau irgendwann einfach nicht mehr nachvollziehbar sind, gibt es weitere Problematiken, die aus unserer Sicht in Frage gestellt werden müssen.  

Dazu gehört etwa die Tatsache, dass durch den konventionellen Abbau Menschen und Natur ausgebeutet werden. Durch Entrechtung kommt es oft zu illegalen Aktivitäten und es fehlt an Transparenz sowie Rechenschaftspflicht. Außerdem ist es immer noch so, dass durch kolonialistische und elitäre Ausgrenzung die Rechte der lokalen Bevölkerung übergangen werden und die vermeintlich “Stärkeren” die Entscheidungsfindung an sich reißen. Der Aufbau einer funktionierenden und fairen lokalen Wirtschaft wird so unmöglich.  

Die transparente Lieferkette bei MIADANA

Mit MIADANA haben wir uns zum Ziel gesetzt, diese undurchsichtigen und vielschichtigen Lieferketten der Edelsteine auszudünnen und deutlich transparenter zu machen. Außerdem möchten wir die lokale Wirtschaft stärken und dafür sorgen, dass ein größerer Teil der Wertschöpfungskette auch im Land bleibt. Wir zahlen faire Preise – bereits in den Minen.  

Unsere Edelsteine durchlaufen eine transparente und nachvollziehbare Lieferkette mit lediglich drei Schritten.  

Die Edelsteine werden in unseren Minen oder Partnerminen abgebaut und kommen danach zu den lokalen Schleifer:innen. Hier unterscheiden wir uns zum herkömmlichen Weg darin, dass unsere Edelsteine direkt in Madagaskar geschliffen werden. Der letzte Schritt unserer Lieferkette ist die Expertise in Deutschland sowie der direkte Vertrieb an Goldschmiede und Schmuckhersteller:innen durch Alina.  

Der Preis unserer fair geschürften Edelsteine ist, wenn sie bei Schmuckhändler:innen ankommen, relativ gleich zu dem konventionell gewonnener und vertriebener Steine. Dank unserer schlanken Lieferkette bleibt auf unserem Wege jedoch ein deutlich höherer Teil der Wertschöpfungskette im Herkunftsland.

Unterschied faire Lieferkette und traditionelle für Edelsteine

 

Unsere Vision 

  • Wir betrachten unsere eigene Lieferkette nicht als revolutionär, sondern als selbstverständlich.  
  • Wir glauben fest daran, dass es möglich ist, die Rohstoffe auf eine Art und Weise zu gewinnen, die nicht ausbeutet und sowohl die Umwelt, als auch die Menschen, schützt.  
  • Wir sind überzeugt davon, dass radikale Transparenz eine Selbstverständlichkeit werden kann. 
  • Wir glauben daran, dass ein respektvolles Miteinander aller Beteiligten möglich ist und Fairness auf allen Stufen der Lieferkette vertreten sein kann.  
  • Wir sind davon überzeugt, dass ein verantwortungsvolles Handeln eine Norm wird und nicht die Ausnahme bleibt.  

 

Am Beispiel von MIADANA zeigt sich, dass ein anderer Weg möglich ist. Es liegt an uns allen, diesen auch einzuschlagen. Wir haben die Macht, Einfluss darauf zu nehmen, wie mit Edelsteinen gehandelt wird. Wir haben die Möglichkeit, den konventionellen Weg zu hinterfragen. 

Lasst uns hinterfragen, bis wohin eine Lieferkette zurückverfolgt werden kann und nur dort kaufen, wo Transparenz bis in die Mine und zum Abbau zurück gegeben ist.  

Jeder Schritt, jede Nachfrage ist ein Beitrag zur Verbesserung des Systems. So werden Händler:innen gezwungen, ihre Lieferketten zu überdenken und nachzubessern. 

 

 

 

Unsere Edelsteine

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